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Despina Stokou
The royal we
Einzelaustellung
3. April - 10. Mai 2014
EIGEN + ART Lab

In der Einzelausstellung, die ab dem 3. April im EIGEN + ART Lab zu sehen ist, werden in den Räumen der Ehemaligen Mädchenschule aktuelle Arbeiten der griechischen Künstlerin Despina Stokou gezeigt. Die Ausstellung mit dem Titel „The royal we" wird bis zum 10. Mai zu sehen sein und auch während des Gallery Weekends vom 2.- 4. Mai sind die Räumlichkeiten geöffnet.

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Despina Stokous Arbeiten können als Malerei und Installation zugleich gelesen werden. Die Künstlerin, 1978 in Athen geboren und wohnhaft in Berlin, lässt ihre Leinwände zu Objekten werden. Ihre Arbeiten werden nicht nur gehängt, sondern auch gestellt: auf den Boden, auf Regale oder auf Leisten. Die Leinwände bearbeitet sie mit Ölfarbe, Filzstift, Kreide oder Sprühfarbe. Sie beschreibt und beklebt die Oberflächen ihrer großformatigen Arbeiten und verwendet Fotos, Buchstaben und Texte, die sie in Schichten übereinanderlegt.

Sie selbst sagt zu ihrer Arbeitsweise, dass sie malt, wie sie schreibt: Sie beginnt am oberen Teil der Seite und bewegt sich nach unten. Der Gestus von Kritzeleien, expressiver Malerei, Wortfragmenten und collageähnlichen Schichtungen läßt an Cy Twombly und an Jean-Michel Basquiat denken.

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Despina Stokou, Un petit navire, 2014, Öl, Sprühfarbe, Filzstift, Ölkreide, Kohle, Pastellkreide und Collage auf Leinwand, 250 x 200 cm, Foto: Uwe Walter, Berlin

Despina Stokou spürt in ihren Arbeiten der Alltagswelt und den existentiellen Themen des Lebens nach. Sie erforscht verschiedene Formen der Inszenierung, kollektives Denken und Selbst- oder Fremdwahrnehmung und thematisiert den Umgang mit Information im Allgemeinen und vor allem die Informationen die digital im World Wide Web zu finden sind. Wie wird digitale Information generiert und verarbeitet, wie geht man damit um? Die Künstlerin bringt diese Informationen auf eine andere Ebene, analog auf die Leinwand. Dabei greift sie bewusst auch auf Daten aus vergangenen Jahren zurück, die noch immer abrufbar sind und der Aktualität der digitalen Welt widersprechen, aber die Fülle und den Ewigkeitsfaktor des World Wide Web widerspiegeln.

Sie geht konsequent vor, überlagert Texte, Buchstaben und Bildfragmente zu einem Thema, wie z.B. bei der Arbeit Lady Ghisgaine (pink), die den Namen einer Luxusyacht trägt. Hier setzt sich Stokou mit dem Objekt der Luxusyacht als Mittel der Selbstinszenierung auseinander. Wortfetzen, die aus den Rankings von Luxusyachten stammen, überlagern sich mit expressiven Bildfetzen.

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Despina Stokou,12/14/13 <!doctype html> 31/31, 2014, Öl, Sprühfarbe, Filzstift, Ölkreide, Kohle, Pastellkreide und Collage auf Leinwand, 250 x 220 cm, Foto: Uwe Walter, Berlin 

In einer anderen Werkreihe geht sie noch unmittelbarer und radikaler auf die Frage nach der Wahrnehmung von außen ein. Sie überlagert die HTML-Threads der Googlesuche nach ihrer eigenen Person mit malerischen Elementen und verdichtet sie zu einer neuen erzählerische Form. In ihren Werken bringt Despina Stokou immer wieder die gängigen Bilder des Betrachters durcheinander und formiert neue, vielschichtig lesbare und eindrückliche Bilder.

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