Akos Birkas

Texte

Akos Birkas (geboren 1941, verstorben 2018) studierte von 1959 bis 1965 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest. Bekannt geworden mit abstrakten Porträts, zählt er zu den bedeutendsten ungarischen Künstlern seiner Generation.

Für Birkas war es evident, dass die zeitgenössische Malerei nicht mehr auf den Akademismus des 19. Jh. zurückgreift, sondern vor allem die veränderte Wahrnehmung einer medialisierten Welt in Betracht zieht. Der neuen Bildtheorien und Möglichkeiten elektronischer Bildgestaltung bewusst, kann in diesem Zusammenhang von medialisierter Malerei gesprochen werden.

In den auf Fotos basierenden Gemälden soll gleichzeitig die arrangierte Realität mediatisierter Fotos hinterfragt werden. Die Fotos wurden in Bezug auf die Möglichkeit der Metaphorisierung ausgesucht und ein paar Monate zur Seite gelegt, um nicht Gefahr zu laufen, einer flüchtigen Emotion zu erliegen. Der bedächtige Prozess des Malens unterstützt in gewisser Weise die Herausbildung der Wahrheit. Die Fotos, die als Massenartikel ihren Wert verloren haben, erhalten als Kunstgegenstände einen besonderen Status; gewissermaßen der Versuch einen Moment in der schnelllebigen Medienwelt zu bewahren.

Die Gemälde eröffnen dem Betrachter spannungsgeladene, sorgfältig konzipierte Szenen. Durch alltägliche Situationen veranschaulicht Akos Birkas die gegenwärtigen gesellschaftlichen Spannungen, die sich außerhalb der großen politisch historischen Ereignisse zutragen

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Altmann, Susanne: Im Wandel, Januar 2017

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