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Stella_Hamberg_Whiteout_2013

Stella Hamberg

WHITEOUT
7.9. - 26.10.2013
Eröffnung: 6. September 2013, 17-21 Uhr 


Definierte in ihrer letzten Werkgruppe, ghost light, (der Freund, der Fremde, das Mädchen) ein innerer Whiteout den Raum, ist es jetzt, eine nahezu entgegengesetzte, krasse Bildhaftigkeit, die sich autonom behauptet und die den Raum als Welt, verschwunden, in den Whiteout setzt.

Stella Hamberg ist Bildhauerin. Ihre bildnerische Haltung und Sprache entwickelt sich aus bildnerischen Kontradiktionen und bildnerischen und konzeptuelle Antagonismen.

Ihren, im Ergebnis irritierend selbstverständlich erscheinenden Figuren, liegen Pogramme konzeptueller und bildnerischer Kombinatorik zu Grunde:

Geflechte aus Anspielungen, Zitaten, Kontradiktionen, abstrusen bis grotesken Brüchen. Stile zitierende Aspekte und deren Auflösung. Ausgearbeitete Anatomie, realistisch bis idealisiert, übersteigerte oder verzerrte Proportion und Haltung.- Es sind sowohl spontane, als auch übernommene, sowohl sinnliche, als auch reflektierte und dekonstruierte Formbegriffe, die zu einem komplexen bildnerischen System und einer figürlichen Selbstverständlichkeit verschmelzen.

In der aktuellen Ausstellung sind zwei schwarz patinierte, figürlich gearbeitete Bronzeplastiken von von 2013 zu sehen, deren knappe Titel „Hund", und „Frau", in starkem Kontrast zu ihrer heftigen Physikalität, farblichen und materiellen Präsenz und ihrem thematischen Entstehungshintergrund stehen. Dieser Kontrast von Reduziertheit und Opulenz setzt sich fort. Ein erster schneller Blick auf die schwarzen Arbeiten in weißem Galerieraum lässt unweigerlich an Kalligraphie denken. Zeichenhaft stehen die Figuren im Raum.

Bei näherer Betrachtung erkennt man Rauheit, Furchen, die texturale Mannigfaltigkeit sowie die Intensität der Bearbeitung von Oberfläche und Material - Outline und Textur ergänzen sich, zu einer sich nicht nivellierenden Kontradiktion. Der anspruchsvolle bis überfordernde methodische Eklektizismus von Hambergs Plastiken, findet seine Synthese in einer, auf den ersten Blick unvermittelt erscheinenden Haltung der Figuren, sowie im zeichenhaften und Schatten- unempfindlichen Schwarz.

Nach den „Berserkern" 2007, sind erneut mythologische Inhalte Teil des Prozessfeldes, innerhalb dessen die Plastiken entstanden. Und erneut bleiben Geschichte und Geschichten im Kosmos des Entstehungshintergrunds, Informationsgeber unter Anderen.

Hamberg entwickelt Bezugssysteme und versetzt deren Begriffe in einen whiteout, eine losgelöste Betrachtung und Bearbeitung, die unverortet bleibt und bleiben muss. Ihre Plastiken sind grundsätzlich als ein, sich in deren Erarbeitung radikalisierender Kern des Prozesses zu verstehen. Konstruktive und dekonstruktive Elemente, verbinden sich in Stella Hambergs Arbeiten zu einer Befragung der plastischen Sprache und ihrer verhandelten Begriffe und dabei zu irritierend eigenständigen zeit - fremden oder zeit - losen Bildern.

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