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Madeleine Roger-Lacan
Lay down with me
Galerie EIGEN + ART Berlin
11. Januar – 24. Februar 2024
Eröffnung: Donnerstag, 11. Januar, 17 – 20 Uhr

Film & Edit: Paul Ott / Musik: Mono Ono - Piano Piano, ERPS - Rota
Englisch mit deutschem Untertitel



Es ist dunkel. Wir müssen einen Ausweg finden, einen Hinweis, wie wir diese dummen Alltagsgegenstände um uns herum nutzen oder zumindest dem Gestank all dieser verwelkenden Blumen entkommen können. Es lauern gewisse Gefahren, einige gespenstische Kreaturen verstecken sich in den Ecken. Der Stress schwindet und irgendwie auch das Vergnügen. War Rapunzel die erste Escape-Room-Spielerin? Sie fand die Antwort in ihrem Körper. Von ihr sollte man lernen.

Kann man diesem Raum überhaupt entkommen? Frühere Erfahrungen belegen das Gegenteil. Was auch immer draußen wartet – es ist schließlich nicht sehr viel anders. Angst vor Gewalt gibt es überall. Wir stecken in einer Vorhölle fest, an diesem unheimlichen Nicht-Ort zwischen Verlangen und Bedauern. Der Körper liegt tatenlos da, mal auf dem Rücken, mal auf der Seite. Die Seele verlässt ihn, überfliegt kurz alles, was sie durchgemacht hat, bevor sie entscheidet, wohin sie sich wenden soll.

Irgendetwas hier ist fragwürdig, aber auch verführerisch. Es regt den Kreislauf an, stimuliert den Körper, verdreht ihn, entmenschlicht ihn. Ist es ein Horrorfilm oder eine romantische Komödie? Es scheint so, als hätte sich eine betrunkene Cutterin die Freiheit genommen, ihren kindlichen Trieben zu folgen. Ihre Schnitte und Übergänge sind brutal, manchmal skurril und von großer Wut bestimmt. Wie eine Metzgerin mit einem im Schlachthof herumkläffenden andalusischen Hund. Sie schlitzt das Fleisch auf und verschließt es gleich wieder. Das Gemälde als Event, das gerade diesen Abend stattfindet. Nur nicht verpassen! Ja nichts verpassen – Verlangen ist ein sehr langer Prozess. Wie ein Knoten im Schnürsenkel, der sich nicht lösen lässt.

Der blaue Himmel ist voller Sterne (und Zeppeline). Welcher von ihnen steht für Tod? Ist es der große Bär, der kleine Wagen oder die nervige schwarze Katze, die immer wieder zu uns ins Bett kommt? Was hat sie zu verkünden? Einige abergläubische Bräuche empfehlen auszuspucken, wenn sie uns über den Weg läuft. Sie empfehlen außerdem, keine Spiegel zu zerbrechen und zu vermeiden, auf Friedhöfen die Fäuste zu ballen. Möglicherweise sind wir in Schwierigkeiten. Sind wir zum Höllenfeuer oder zum beruflichen Burn-out verdammt? Zwangsvorstellungen können ein Loch in die Wand reißen. Die Königin ist tot, es lebe die Königin! Sie muss jedoch von ihrer wirklich theatralischen Krone befreit werden. Schließlich wollen wir in Frieden ruhen, in einem Stück, für mindestens acht Stunden pro Nacht.

Noam Alon
Übersetzung Frank Süßdorf

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