Im Zentrum von Stella Hambergs plastischer Bildsprache steht, wie in der gesamten Kunstgeschichte der Bildhauerei, der Mensch. Die Arbeit an einer Plastik funktioniert für Hamberg wie ein ständiger Dialog und in jeder ihrer Bildwelten wird eine eigene Sprache gesprochen.
"Die Annäherung an die Tradition begreift Hamberg als Herausforderung. Sie will, dass ihre Arbeiten, auch ohne exzessive Modulation des Materials und narrative Identität, genuine Plastik sind. Sitzen als Selbstversunkenheit, Stehen als Selbstbehauptung waren von je klassische Haltungen der Skulptur. Hamberg unterläuft sie durch Verzicht auf den kleinsten Hauch von Pose und Verweis. Sie stellt Menschen dar, die sich unserer Aufmerksamkeit zu entziehen scheinen und „weder Ruhe noch Aktion, weder Anteilnahme noch Desinteresse“ vermitteln. Sie verweisen auf nichts als auf ihre Selbstverständlichkeit. Sie grenzen sich nicht einmal durch Sockel oder Plinthe aus. Sie sind in Augenhöhe mit uns konfrontiert wie Rodins Bürger von Calais nach dem ursprünglichen Plan." Manfred Schneckenburger
Stella Hamberg, geboren 1975, studierte Bildhauerei bei Prof. Martin Honert in Dresden. Seit ihrem Meisterschülerabschluss im Jahr 2005 lebt und arbeitet die 1975 geborene Künstlerin in Berlin. 2006 erhielt sie das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium. Arbeiten von Stella Hamberg waren u.a. im Albertinum in Dresden und im Skulpturengarten der Villa Schöningen zu sehen, sowie im Mönchehaus Museum Goslar, im Künstlerhaus Bethanien und im Kunstverein Ulm. Mit der Ausstellung "Corpus" präsentierte das Arp Museum Rolandseck 2021 eine umfangreiche Einzelausstellung.